Die Produktion von Edelstahl und Sonderlegierungen beginnt mit dem Schmelzprozess (Stahlschrott und Legierungselementen), gefolgt von der Primärmetallurgie. Danach wird der Stahl in vordefinierten Formaten gefestigt. Der gesamte Prozess ist eine Abfolge aus den folgenden Teilschritten:
- Lichtbogenofen
Verantwortlich für den Schmelzprozess und die Primärmetallurgie, gefolgt von der Beseitigung unerwünschter Verunreinigungen, wie z.B. Phosphor.
- Gießpfannenofen
Verantwortlich für die Temperaturregulierung des flüssigen Metalls. Hier kann der Stahl durch Edelgasinjektion thermal homogenisiert werden. In diesem Teilschritt werden auch alle Eisenlegierungen zur Gestaltung des gewünschten Stahls hinzugefügt. Hier findet, parallel zur Deoxidierung und Entschwefelung des Metalls, auch die Sekundärmetallurgie statt.
- Vakuumbehandlungen (VOD / VD)
Diese werden für die Modifizierung der thermodynamischen Bedingungen und für die Kontrolle der chemischen Reaktionen eingesetzt, um z.B. unerwünschte Oxidation zu verhindern und die Prozessleistung zu verbessern. Hierdurch ist die thermische und chemische Homogenität des flüssigen Metalls gewährleistet und das Metall wird dabei zudem für den Guss vorbereitet.
- Herkömmliche Gussverfahren
Hierbei werden Gusseisenformen zur Herstellung von Blöcken verwendet. Nach der Aushärtung werden die Blöcke entfernt, geschmiedet und/oder gewalzt.
- Strangguss
In diesem alternativen Gussverfahren wird das Metal durch einen Stahlverteiler (Tundish) geleitet, gefolgt von einer wassergekühlten Gussform und einem Knüppelschleifschäl- und Justierungssystem. Danach wird das Material in vordefinierte Formen geschnitten und gewalzt.